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MZH Herbrum: Stadt soll Fördermöglichkeiten für Sanierung prüfen

Am Moderationsprozess zur Mehrzweckhalle in Herbrum haben viele Vertreter aus Politik, der Verwaltung und der Herbrumer Dorfgemeinschaft teilgenommen.

„Es waren sehr intensive Diskussionen, die uns aber auch zu klaren Ergebnissen gebracht haben“, fasst Papenburgs Stadtbaurat Jürgen Rautenberg den Moderationsprozess zur Mehrzweckhalle (MZH) Herbrum zusammen. In den vergangenen Wochen haben unter der Leitung des Kommunalberaters Jens Stachowitz zwei Gesprächsrunden mit den Vertretern der Stadtratsfraktionen, der Herbrumer Dorfgemeinschaft und der Verwaltung stattgefunden.

Dabei sollten noch einmal in kleinem Rahmen alle Möglichkeiten von einer vollständigen Sanierung der Halle bis hin zu einem Abriss erörtert werden. „Es ist dabei deutlich geworden, dass für die Herbrumer nur die Komplettsanierung der Halle in Frage kommt. Alle anderen Möglichkeiten werden von der Herbrumer Dorfgemeinschaft kategorisch abgelehnt“, so Rautenberg weiter.

 

Dorfgemeinschaft fordert Maximallösung 


„Der Austausch verlief überwiegend sachlich und fair. An einigen Stellen wurde aber auch sehr hitzig“, fügt Papenburgs Bürgermeister Jan Peter Bechtluft hinzu. „Der Vorschlag der Verwaltung war in den Gesprächen, anstelle der Halle einen neuen und attraktiven Dorfplatz mit Multifunktionsgebäude zu errichten und zudem für die kommenden 20 Jahre die Kosten für ein Zelt für die Schützenfeste zu tragen. Dies wurde durch die Herbrumer aber nicht einmal als Alternativlösung akzeptiert“, so Bechtluft weiter. In den moderierten Gesprächen wurde zudem herausgearbeitet, dass eine vollständige Sanierung der MZH überhaupt nur in Frage käme, wenn es Zuschüsse aus Städtebauförderprogrammen des Landes und des Bundes gäbe. „Ansonsten bräuchten wir die Maximallösung, die in Herbrum gefordert wird, ohnehin nicht in den Blick nehmen“, erklärt Stadtbaurat Rautenberg. Dies sei nun der Auftrag an die Verwaltung. „Die Stadt soll bis Ende des Monats die Grundlagen für einen Förderantrag erarbeiten. Dann brauchen wir eine politische Entscheidung in den Ausschüssen, ob die Halle mit Hilfe von Fremdmitteln vollständig saniert werden soll“, sagt Bürgermeister Bechtluft.

 

Folgenutzung und Kostenübernahme nicht geklärt 


„In eine Förderkulisse zu kommen, die die vollständige Sanierung zu großen Teilen abdeckt, wird sehr, sehr schwierig“, sagen Rautenberg und Bechtluft. Und sie machen noch auf ein weiteres Problem aufmerksam: „Die Folgenutzung der Halle und damit die Finanzierung der Bewirtschaftungskosten sind noch völlig unklar. Die Halle kommt nicht als zentraler Veranstaltungsort für Papenburg in Frage.“ Die MZH lediglich für das Schützenfest und eine Hand voll weiterer Feste und Veranstaltungen sowie für den Hallensport ohne Schulsport zu sanieren, könne keine Grundlage für eine Millionen-Investition sein, sind sich Rautenberg und Bechtluft einig. „Zudem muss begründet werden, warum im Vergleich zu vielen hundert anderen niedersächsischen Orte gleicher Größe in Herbrum eine Mehrzweckhalle vorgehalten werden muss, wobei es in diesem Ort bereits ein attraktives Dorfgemeinschaftshaus gibt“, fügt Stadtbaurat Rautenberg hinzu. Dennoch werde man dieses Ergebnis aus dem Moderationsprozess nun umsetzen und die Grundlage für die Entscheidung über einen Förderantrag erarbeiten.