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„Regeln für Osterfeuer sind notwendig“

Haben ihr Osterfeuer beim Ordnungsamt angemeldet und freuen sich auf einen schönen Ostersamstag (von links): Bernhard Poel, Stefan, Jason und Sabrina Schöpper.

Die Regelungen zu den Osterfeuern im Stadtgebiet stößt bei einigen Papenburgern auf Kritik. Hintergrund ist, dass es nicht mehr zulässig ist, am Ostersamstag oder Ostersonntag einfach Gartenabfälle oder Büsche und Sträucher zu verbrennen, um sie zu entsorgen. „Wir haben in der Vergangenheit festgestellt, dass etliche Feuer nur zu diesem Zweck angezündet wurden. Das hat mit einem klassischen Brauchtumsfeuer nichts zu tun“, sagt Heiko Abbas.

Papenburgs Pressesprecher hat die Reaktionen auf die Regelungen genau verfolgt und kann verstehen, dass diese nun für einige Bürger eine Umstellung sind. „Bisher war es in Papenburg geübte Praxis, allein oder in einer kleinen Runde die Ostertage zu nutzen, um Grünabfälle zu verbrennen. Das ist mit den gesetzlichen Bestimmungen nicht vereinbar, da das Kreislaufwirtschaftsgesetz klar regelt, dass das so nicht zulässig ist.“ Abbas ist dabei wichtig, dass traditionsreiche Osterfeuer als öffentliche Veranstaltung natürlich weiterhin möglich sind. „Wir sind gehalten, dafür zu sorgen, dass die rechtlichen Bestimmungen eingehalten werden und müssen unterbinden, dass jemand hinter seinem Haus irgendwelchen Müll abfackelt.“ Nicht davon betroffen sind die großen, traditionsreichen Osterfeuer im Stadtgebiet.

 

Einhaltung kontrollieren

Die gesetzlichen Bestimmungen zu Osterfeuern wurden jetzt erstmals in einer städtischen Verordnung zusammengefasst. Weil die neue Verordnung nun angewendet wird, hat das Ordnungsamt der Stadt im Moment viel Aufklärungsbedarf. „Wir haben im Vorfeld viele Gespräche geführt und erklären, welche Voraussetzungen für ein Osterfeuer erfüllt sein müssen“, sagt Heiko Abbas. Mit vielen Bürgern kann dabei eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. „Leider erreichen wir das aber auch nicht in jedem Fall.“ Darum hat das Ordnungsamt nun zum Wochenende die ersten Briefe mit Absagen für verschiedene angemeldete Feuer versendet. „Natürlich werden wir da weiterhin noch viel Überzeugungsarbeit leisten. Aber wir müssen auch klar machen, dass die Regeln für alle gelten“, so Abbas weiter. Ein Osterfeuer ist nur dann als Brauchtumsfeier zulässig, wenn es von einer Vielzahl von Menschen besucht wird und einen öffentlichen Charakter hat. Darum muss ein Osterfeuer auch beim Ordnungsamt angemeldet werden. „In einigen Fällen haben sich nun die Nachbarschaften zusammengetan und veranstalten ein gemeinsames Osterfeuer, anstatt das jeder seinen Haufen selbst verbrennt. Das ist genau im Sinne des Brauchtums, weil damit die örtliche Gemeinschaft gefördert wird.“ Leider sei das nicht bei allen angemeldeten Osterfeuern der Fall. „In diesen Fällen kann die Stadt die Feuer dann nicht zulassen. Wir werden die Einhaltung der Regeln an den Ostertagen auch kontrollieren.“

 

"Osterfeuer ist Brauchtum"

„Diese Verordnung ist neu und erst einmal eine Umstellung – aber sie ist absolut notwendig und sinnvoll“, sagt dazu auch Papenburgs Bürgermeister Jan Peter Bechtluft. Er selbst freue sich auch immer auf die Feuer am Ostersamstag. „Aber es muss dabei wirklich der gemeinsame, gesellige Teil im Vordergrund stehen. Dafür sind Brauchtumsveranstaltungen auch da.“ Bechtluft erwartet für den Ostersamstag durch die neuen Regelungen auch eine deutliche Verbesserung der Belastung von Asthmatikern, Allergikern und älteren Mitbürgern. „Gerade wenn die Luft sehr trocken war und es vorab nicht geregnet hatte, gab es im Stadtgebiet viel Rauch und Qualm. Das war sicherlich auch für viele Mitbürger nicht immer einfach.“ Mit der Verordnung gebe es nun eine klare Regelung für alle, „die das gute Brauchtum der Osterfeuer schützt, den Vorschriften des Abfallrechtes entspricht und im Sinne der Gesundheit der Bürger ist“.

 

"Neue Verordnung macht keine Probleme"

Genau im Sinne der Verordnung hat zum Beispiel Bernhard Poel am Donnerstag sein Osterfeuer an der Lüchtenburg angemeldet. „Wir machen das hier immer gemeinsam mit vielen Nachbarn. Es ist für uns ein Highlight im Jahr, bei dem alle zusammenkommen“, sagt der Landwirt. Auf einer freien Fläche an der Lüchtenburg wird wenige Tage vorher das Osterfeuer aufgeschichtet. „Wir achten dabei natürlich darauf, dass keine Spanplatten oder Kunststoffsachen im Feuer landen.“ Rund um das Osterfeuer organisiere die Nachbarschaft dann für die Kinder auch verschiedene Aktionen wie Ostereiersuchen. „Das gehört bei uns schon immer dazu. Darum haben wir mit der neuen Verordnung auch überhaupt keine Probleme. Den Brief von der Stadt auszufüllen ging ruckzuck“, sagt Poel. Er freue sich auf ein tolles Osterfeuer mit vielen Nachbarn und Freunden und „hoffentlich gutem, trockenem Wetter“.