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Mahnwache gegen die Todesstrafe

In diesen Tagen beleuchten mittlerweile über 2.300 Städte rund um den Erdball eigene besondere Gebäude und Denkmäler, um "NEIN zur Todesstrafe" zu sagen. Auch die Stadt Papenburg hat sich im Jahr 2012 dem internationalen Netzwerk „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ (Cities for Life) angeschlossen.

Gemeinsam mit der Stadt Papenburg ist auch immer Amnesty International Papenburg begleitend bei der Aktion „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ am 30. November dabei. Foto: Stadt Papenburg

„In unserer Stadt haben wir in diesem Jahr das Rathaus grün angestrahlt, um damit symbolisch zu zeigen, dass sich auch Papenburg gegen die Todesstrafe ausspricht. Gleichzeitig wollen wir die Öffentlichkeit für das Thema Todesstrafe sensibilisieren, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken“, so Ansgar Ahlers von Papenburg Kultur. Der Aktionstag findet stets am 30. November statt, da an diesem Tag im Jahr 1786 das damalige Großherzogtum Toskana als erster Staat weltweit die Folter und die Todesstrafe abschaffte. Die in Rom ansässige christliche Laiengemeinschaft Sant’ Egidio organisiert den Aktionstag „Städte für das Leben“ und wird vielerorts von Amnesty Gruppen der jeweiligen Städte unterstützt. Sant‘ Egidio ist wie Amnesty International Mitglied der „Weltkoalition gegen die Todesstrafe“ (World Coalition against the Death Penalty“ − WCADP), ein Dachverband von über 150 Mitgliedsorganisationen, die sich für ein Ende der Todesstrafe einsetzen.

 

Hoo Yeh Wah 

Gemeinsam mit der Stadt Papenburg ist auch immer Amnesty International Papenburg begleitend bei den Aktionen seit 2012 dabei. „Wir unterstützen die Stadt hier gerne, denn natürlich ist es uns ein großes Anliegen, Öffentlichkeit herzustellen und insbesondere auf aktuelle Fälle von zum Tode verurteilte Menschen hinzuweisen und für deren Begnadigung zu bitten“, so Gerold Siemer, Sprecher der Amnesty-Gruppe Papenburg. Das Organisatoren-Team der Stadt Papenburg und die Amnesty-Gruppe Papenburg hatten sich aufgrund der aktuellen Corona-Lage dazu entschlossen, in diesem Jahr keine Aktion mit Publikumsbeteiligung wie in der Vergangenheit zu organisieren. Das Anstrahlen des Rathauses wurde daher lediglich mit einer Mahnwache der Papenburger Menschenrechtler unterstützt, die dabei auf ihren Adoptivfall „Hoo Yeh Wah“ aufmerksam machten.

 

Die Begnadigung 

Hoo Yeh Wah droht in Malaysia die Todesstrafe. „Obwohl an diesem 30. November das Wetter nicht wirklich einladend war, haben uns doch alle Passanten, die am Rathaus vorbeigegangen sind, beachtet“, freut sich Mechthild Germann, die ein Schild trägt und die Begnadigung von Hoo Yea Wah fordert. Und wirklich, es regnet und nieselt an diesem letzten Novemberabend ununterbrochen. Trotzdem haben sich die Mitglieder von Amnesty Papenburg und Papenburg Kultur eingefunden, um an der Aktion mitzuwirken. Die Briefe für die Begnadigung von Hoo Yeh Wah wurden anschließend an alle Beteiligten verteilt.