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Gedenkfeier am 9. November - Ein Zeichen gegen das Vergessen

Der 9. November 1938 ist ein schrecklicher und beschämender Tag in der Deutschen Geschichte. An diesem Tag erreichte die systematische und staatliche Verfolgung der Juden im damaligen Deutschen Reich einen vorläufigen grausamen Höhepunkt mit der Pogromnacht. Am Abend und in der Nacht des 9. November brannten nicht nur hunderte Synagogen, Gebetshäuser und jüdische Geschäfte in Deutschland nieder. Das Nazi-Regime ermordete in diesen Tagen auch mehr als 400 jüdische Mitbürger oder trieb sie in den Selbstmord. So wurde auch in Papenburg das jüdische Gotteshaus am Hauptkanal niedergebrannt.

Über 150 Besucherinnen und Besucher kamen im letzten Jahr zur Gedenkveranstaltung anlässlich der Novemberpogrome. Foto: Marco Köttker - Stadt Papenburg

Auch 84 Jahre nach diesen schrecklichen Ereignissen ist die Erinnerung an die Novemberpogrome in Papenburg präsent und soll an die Opfer dieser Terrortaten gedacht werden. Dazu haben sich in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler der Heinrich-von-Kleist-Oberschule mit dem Thema auseinandergesetzt und die Gedenkfeier vor dem Platz der niedergebrannten Synagoge am Hauptkanal (bei der Sparkasse) organisiert. Ein zentrales Element ist hierbei ein Beitrag zum Kinodokumentarfilm „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“. Der am 15. April 2021 verstorbene Walter Kaufmann wurde 97 Jahre alt und hat ein bewegtes Leben hinter sich. Fast alle bedeutenden Weltereignisse, Katastrophen und Erschütterungen erlebte er mit und bemerkte dabei auch, wie deren Folgen bis in die Gegenwart hineinwirken. Die Regisseurin und Produzentin Karin Kaper ist anlässlich der Gedenkfeier persönlich vor Ort.

 

Eine musikalische Umrahmung erfolgt durch das Klezmer-Ensemble des Gymnasiums Papenburg unter der Leitung von Hagen Stach und den Musikverein von 1996 e. V. unter der Führung des Dirigenten Sven Koop. Die Stadt Papenburg lädt am Mittwoch, 9. November, alle Bürgerinnen und Bürger ein, an die Opfer der Pogromnacht von 1938 in einer würdigen Gedenkstunde zu erinnern. Um 18 Uhr beginnt die Gedenkfeier vor der Sparkasse am Hauptkanal.