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250 Menschen bei Gedenkfeier zu Pogromnacht

Rund 250 Menschen waren am Mittwochabend bei der Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht zum Denkmal der ehemaligen Synagoge am Hauptkanal gekommen.

Eine bedrückende Stimmung herrschte am Mittwochabend vor der Sparkasse am Hauptkanal. Vor dem Gedenkstein zur ehemaligen Synagoge in Papenburg hatten sich an diesem kalten und windigen Abend rund 250 Menschen versammelt um an der zentralen Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht von 1938 teilzunehmen. Damals wurde auch in Papenburg wie in vielen Städten in Deutschland das jüdische Gotteshaus von den Nazi-Schergen in Brand gesetzt und erreichte die Verfolgung der jüdischen Mitbürger einen vorläufigen Höhepunkt.

Der Hass und die Verachtung, die damals herrschten, waren auch zentraler Bestandteil der Ansprache von Papenburgs Bürgermeister Jan Peter Bechtluft an diesem Abend: „Wir leben in einem wohlhabenden und sicheren Land. Dennoch haben viele Menschen Angst, fühlen sich bedroht und empfinden sogar Hass.“ Bechtluft rief dazu auf, keine Angst zu haben und keinen Hass zu empfinden. „Denken wir immer daran, wie viele Menschen schon einmal mit ihrem Leben dafür bezahlen mussten, weil sich die Bürger mehr fürchteten, als dass sie Vertrauen in ihre Zukunft hatten“, sagte Bechtluft.

 

"Wir dürfen nie vergessen, was damals geschehen ist"

Inhaltlich gestaltet wurde die Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht in diesem Jahr vom Gymnasium Papenburg. Mehrere Schüler zeigten in einer szenischen Darstellung, wie die Ereignisse von 1938 und die Shoa auch heute noch junge Menschen bewegen. „Wir dürfen nie vergessen, was damals geschehen ist“, so die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses „Erinnerungskultur“ am Mittwochabend. Nach der Spielszene wurden die Namen der jüdischen Opfer der Nazi-Diktatur in Papenburg verlesen und für jedes Opfer eine weiße Rose am Gedenkstein niedergelegt. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung wie in den Vorjahren vom Klezmerensemble des Gymnasiums und vom Musikverein Papenburg von 1996. Nach rund einer halben Stunde war die Gedenkveranstaltung zu Ende und die 250 Besucher verließen leise und nachdenklich den Platz.