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„Städte gegen die Todesstrafe“ mit Aktion am 29. November

Papenburgs stellvertretender Bürgermeister Heiner Butke verurteilte in seiner Ansprache die Todesstrafe als unmenschlich und forderte ihre weltweite Abschaffung.

Eisig war am Dienstagabend nicht nur das Wetter auf dem Kinovorplatz am Papenburger Hauptkanal. Auch das Thema der diesjährigen Aktion „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ ließ die Besucher frösteln. Denn in diesem Jahr stand die in vielen Ländern der Welt angewandte Bestrafung mit dem Tode bei Drogendelikten im Mittelpunkt. Mit einem eindrucksvollen Film und einer bewegenden Spielszene zeigt die Papenburger Ortsgruppe von Amnesty International (AI), wie es Menschen auf der Welt ergeht, die teils aufgrund von Bagatelldelikten hingerichtet werden.

„In Indonesien wurde in den vergangenen Wochen und Monaten auch aufgrund kleinerer Drogenvergehen wieder vermehrt hingerichtet“, berichtete Papenburgs stellvertretender Bürgermeister Heiner Butke in seiner Ansprache. „Auch Menschen, denen zum Beispiel am Flughafen Drogen zugesteckt werden, um sie als Kuriere zu missbrauchen, landen oft in der Todeszelle. Das können wir nicht hinnehmen und setzen darum heute ein Zeichen gegen die Todesstrafe weltweit.“

 

Es gibt kein Verbrechen, das sich mit der Todesstrafe verhindern lässt

Auch Gerold Siemer, Sprecher der Amnesty-Gruppe Papenburg, macht darauf aufmerksam, wie unmenschlich und falsch die Todesstrafe ist: „Es ist erschütternd, dass noch immer 30 Staaten nach wie vor an dem irreführenden Konzept festhalten, dass man Drogensucht oder Kriminalität bekämpfen kann, indem man Menschen tötet. Die Todesstrafe hilft weder bei der Bekämpfung von Kriminalität noch bei der Unterstützung und Behandlung suchtkranker Menschen.“ Grundsätzlich gebe es kein Verbrechen, das sich mit der Todesstrafe verhindern lasse. „Das Argument, diese Strafe diene zur Abschreckung ist schon lange widerlegt. Es ist schrecklich, dass es immer noch 57 Länder auf der Welt gibt, die dennoch an dieser unmenschlichen Strafe festhalten.“ Von der Möglichkeit, sich für zum Tode Verurteilte einzusetzen, wurde im Anschluss an die Veranstaltung rege Gebrauch gemacht.

 

Papenburg gehört "Städte gegen die Todesstrafe" seit 2012 an 

Dem Bündnis „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ gehört die Stadt Papenburg seit 2012 an und beteiligt sich seitdem auch immer am Aktionstag gegen die Todesstrafe, der immer am 30. November stattfindet. Das Aktionsbündnis ist von der Laienbewegung Sant’Egidio ins Leben gerufen worden, dem in 74 Ländern rund 60 000 Menschen angehören. Beim Bündnis „Städte für das Leben“ machen neben Papenburg auch zahlreiche Metropolen wie New York, Berlin oder Paris mit. Traditionell werden am Aktionstag in diesem Städten bekannte Gebäude und Wahrzeichen in besonderen Farben angestrahlt. In Papenburg wird dabei das Kinogebäude angestrahlt.