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Hafenumschläge 2014 schwächer als im Vorjahr

Einen Rückgang um insgesamt 16,8 % gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 897.594 Tonnen musste der See- und Binnenhafen Papenburg im Jahr 2014 nach Abschluss der Jahresbilanz feststellen. Der Vorjahreswert lag bei 1.079.174 Tonnen. „Dieser Rückgang ist spürbar. Die Entwicklung ist nicht so, wie wir uns das wünschen“, stellt Papenburgs Wirtschaftsförderer Heinz Walker fest.

„Trotz des Rückgangs in der Masse haben wir aber ähnliche Werte wie in den Vorjahren bei den besonders werthaltigen Gütern. Hier gibt es eine stabile Tendenz“, so Walker weiter. Denn die wichtigsten Frachten würden auch weiterhin in hoher Taktung den Papenburger Hafen anlaufen.

 

Teils deutliche Rückgänge

Ein wichtiger statistischer Effekt sorgt dafür, dass die Gesamt-Tonnage für 2014 gesunken ist. „Üblicherweise verlassen zwei große Schiffbauprodukte der Meyer Werft pro Jahr den Seehafen und fließen in die Hafenstatistik ein. In diesem Jahr waren es mit der ,Quantum of the Seas‘ ein Kreuzfahrtschiff und mit dem Forschungsschiff ,Sonne‘ ein dem reinen Umschlagsvolumen nach kleineres Schiff“, erläutert Heinz Walker. Hierin liege eine der Hauptursachen für den statistischen Rückgang.  „Auch bei Kies, Holz und Futtermitteln sind deutliche Reduzierungen erkennbar, diese sind aber teilweise durch höhere Umschläge bei anderen Gütern kompensiert worden.“

Es bleibt festzustellen, dass der Hafenumschlag auch in 2014 seinen Aufgabenschwerpunkt in der reinen Seeschifffahrt hatte. Diese erreichte mit 491.813 Tonnen ein immer noch gutes Niveau und belegt einen Anteil von rund 55 % des Gesamtumschlages. Die Hauptumschlagsgüter beim Seeschiff waren Torf (29 %), Schiffs- und Konstruktionsteile (19%), Dünger (15%), Schlacke und Splitt (10%), Stammholz (9%) sowie Eisen und Stahl (7 %).

 

Umschlag bei Binnenschiffen verringert

Auf die Binnenschifffahrt sind 125.376 Tonnen, somit 14 % des Gesamtumschlages entfallen, die sich nach bereits mehreren Umschlagsrückgängen in den letzten Jahren gegenüber dem Vorjahr um weitere 12,3 % verringerte. „Das Binnenschiff ist für unsere Hafenbetriebe zurzeit offensichtlich kein konkurrenzfähiges Transportmittel“, so Walker. „Der Fokus liegt beim Seeschiff und das unterstreicht nochmals die Bedeutung der Seeschlseuse für den Wirtschaftsstandort Papenburg.“ Die Hauptumschlagsgüter beim Binnenschiff sind Torf (18 %), Kies (14 %), Dünger (12 %), Schiffbauelemente
(11 %), Biomasse aus Holz (9 %) sowie Getreide (8%).

Einen Rückgang um 20,1 % gegenüber dem Vorjahr musste auch der Bahntransport hinnehmen. „Aber auch dort wäre es ein Klagen auf hohem Niveau“, so Walker. „In den vergangenen Jahren haben wir ein zusätzliches Aufstellgleich im Südhafen gebaut, das eine gute Nutzung erfährt.“ 2004 lag der Umschlag per Bahn bei knapp über 68.500 Tonnen. 2014 sind 280.405 Tonnen (31 % des Gesamtumschlags) erreicht worden, wenngleich der Spitzenwert von 411.306 aus dem Jahre 2012 bisher noch nicht wieder zu erzielen war. Die Hauptumschlagsgüter im Bahnverkehr liegen bei den Güterarten Kies (58 %), Schlacke (25 %), Stammholz (10 %) sowie Stahl (7 %). Der Bahnanschluss zeigt sich für den An- und Abtransport von Hafenprodukten weiterhin als wichtiger Teil des Umschlagshubs Papenburg.

 

"Klasse ist wichtiger als Masse"

„Aus Gesprächen mit Vertretern der Hafenbetriebe wird deutlich, dass sich für 2015 eine gute Umschlagsprognose abzeichnet. Insbesondere bei Holzprodukten und Dünger werden steigende Mengen erwartet. Die Investitionsbereitschaft der Hafenumschlagsbetriebe ist zudem ungebrochen. In der Gesamtbetrachtung ist letztlich der volkswirtschaftliche Nutzen je Umschlagstonne wichtiger als jede Massezahl, die auch gerne aus anderen Standorten kommuniziert wird. Mit Blick auf die hafenabhängig Beschäftigten sowohl bei der Meyer Werft als auch bei den klassischen Hafenumschlagsbetrieben wissen wir, welchen volkswirtschaftlichen Nutzen der Seehafen Papenburg  und damit auch jede Tonne des Hafenumschlags hat. Wir scheuen daher keinen Vergleich mit anderen Standorten bezüglich der Hafenumschläge. Klasse ist am Ende wichtiger als Masse“, so Walker abschließend.