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Bedeutung Papenburgs als Hafenstandort bekräftigt

Werftchef Bernard Meyer (links) begrüßte am Freitag Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (beide SPD) auf der Papenburger Meyer Werft.

Gleich zwei Minister waren am Freitagmittag zu Gast in Papenburg, auf der Meyer Werft: Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (beide SPD) informierten sich auf der Werft über die abgeschlossenen Standards bei Verträgen mit Werkarbeitnehmern. Nahles lobte die auf der Meyer Werft getroffenen Vereinbarungen als „Vorbild für ganz Deutschland“. Weitere Themen des Besuchs waren der Standortsicherungsvertrag, den die Werft in der vergangenen Woche mit der IG Metall und dem Land Niedersachsen geschlossen hatte, und die Frage nach den Neubau einer Seeschleuse für den Papenburger See- und Binnenhafen.

Im Pressegespräch im Anschluss an den Besichtigungstermin betonten alle Beteiligten, dass die Meyer Werft als innovativer und sozialer Arbeitgeber mit fast 220-jähriger Tradition einer der wichtigsten Schiffbauer auf der Welt sei. Diese Einschätzung unterstrich Werftchef Bernard Meyer auch noch mit Zahlen: „An unseren drei Standorten arbeiten jährlich rund 40 000 Menschen direkt oder indirekt an den verschiedensten Schiffen.“ Die europa-strategische Ausrichtung der Werft stärke auch den Standort in Papenburg, so Meyer weiter.

 

"Vertrauensvolles und kluges Miteinander"

Darauf stellte auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies ab, der die Bedeutung Papenburgs als Schiffbau- und Hafenstandort bekräftigte: „Die Kombination der Werften in Turku und Papenburg gemeinsam mit dem Standortsicherungsvertrag ist ein gutes Signal für die Region und zeigt die Zukunftsfähigkeit des Standortes Papenburg.“ Vor diesem Hintergrund musste Lies auch einige Fragen zum Thema Seeschleuse beantworten. Hier sicherte der Minister vertrauensvolle Gespräche und Analysen mit der Stadt Papenburg und dem Landkreis Emsland zu: „Der Kreis und die Stadt prüfen, welche Finanzierungsvolumen entstehen für den Bau oder die Sanierung. Dann müssen wir am Ende sauber bewerten, ob dass, was das Land dazugeben kann, ausreicht, um den Neubau zu finanzieren.“ Das mache man sehr vertrauensvoll und im klugen Miteinander, so Lies.

Die Stadt Papenburg reagierte grundsätzlich positiv auf die Bereitschaft des Wirtschaftsministeriums, die Gespräche intensiv fortzusetzen. „Hier müssen wir dicke Bretter bohren. Ein Projekt wie die Seeschleuse setzt man nicht in wenigen Monaten um. Wir setzen auf eine enge Zusammenarbeit, um die Zukunft des Papenburger Hafens zu sichern“, sagte Papenburgs Bürgermeister Jan Peter Bechtluft. Er machte aber auch klar, dass die Stadt und der Landkreis mit der finanziellen Hauptlast einer neuen, rund 72 Millionen Euro teuren Schleuse überfordert wären. „Das ist ganz klar. Darum geht es nur gemeinsam und nur unter starker Beteiligung des Landes Niedersachsen.“

 

"Werden tragfähige Lösung suchen" 

Der Landrat des Landkreises Emsland, Reinhard Winter, betonte, dass die gemeinsamen Bemühungen nun intensiviert werden sollten. „Wirtschaftsminister Lies und ich haben am Freitag in einem gemeinsamen Gespräch vereinbart, zum Ende des ersten Quartals zu einem Ergebnis der Gespräche kommen zu wollen.“ Die Bereitschaft, das Thema Seeschleuse auch im Hinblick auf die Planungssicherheit für die Unternehmen der Region zu einem guten Ende zu führen, sei bei allen vorhanden. „Wir werden hier eine tragfähige Lösung suchen“, so Winter. 

„Im Moment wissen wir nicht genau, wohin die Reise mit der Seeschleuse geht. Dabei ist die Planungssicherheit entscheidend für die Investitionen der Unternehmen vor Ort“, sagte der Vizepräsident der IHK für Ostfriesland und Papenburg, Josef Albers. „Der Hafenstandort Papenburg ist zentral für die Wirtschaft in der gesamten Region. Zehntausende Arbeitsplätze hängen daran“, so Albers. „Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, damit es einen Schleusen-Neubau gibt. Nur so können wir die Jobs in unserer Stadt sichern und die hohe Lebensqualität in Papenburg erhalten.“