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Am Sonntag Präventionstag in Papenburg zum Thema „Gewalt im Alter“

Birgitt Ridder-Stockamp, Norbert Schmidt (links) und Jürgen Eilers vom Kriminalpräventionsrat freuen sich am Sonntag auf viele Gäste beim Präventionstag mit dem Titel „Gewalt im Alter“.

„Wer Menschen pflegt, der hat eine enorme Verantwortung und damit auch sehr viel Druck“, fasste am Donnerstagnachmittag Norbert Schmidt die Probleme bei Gewalt im Alter und in der häuslichen Pflege zusammen. Der Vorsitzende des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM) weiß, wovon er redet. Schon oft hat er mit Menschen über das Thema  gesprochen, die entweder selbst Gewalt erlebt oder ausgeübt haben.

„Niemand kann diesen Druck dauerhaft aushalten. Zwar rutscht nur den wenigsten dann wirklich einmal die Hand gegenüber Pflegebedürftigen aus, aber ein schroffe Zurechtweisung oder das Ignorieren von Bedürfnissen sind auch bereits eine Form der Gewalt. Sie passiert aber oft unbewusst“, so Schmidt weiter beim Pressegespräch im historischen Sitzungssaal des Rathauses. Dort stellt Nobert Schmidt gemeinsam mit Birgitt Ridder-Stockamp und Jürgen Eilers das Programm für den 4. Präventionstag in Papenburg vor, der am Sonntag im Niels-Stensen-Haus stattfindet, eben mit dem Thema: „Gewalt im Alter“.

 

Umfangreiches Programm zum Präventionstag

Auch Ridder-Stockamp von der Caritas Beratung in Papenburg nickt bei den Ausführungen von Schmidt. „Oft scheitern gerade pflegende Angehörige an ihren eigenen Anforderungen. Dabei ist es gar nicht möglich sich 24 Stunden am Tag um jemanden zu kümmern. Man hat ja auch noch ein eigenes Leben“, sagt sie. Wichtig sei aber, diese Zwangslage zu erkennen, zu akzeptieren und sich in schwierigen Momenten Hilfe zu holen. „Und auf diese Hilfsangebote wollen wir am Sonntag aufmerksam machen und zeigen, es ist keine Schande, über ein solches Thema offen zu sprechen, es ist kein eigenes Versagen, wenn man einmal nicht mehr kann.“

Gleichzeitig weisen Ridder-Stockamp, Schmidt und Eilers aber auch darauf hin, dass die große Mehrheit mit der Pflege von Angehörigen oder als professionelle Pflegekraft gut mit den Herausforderungen klar kommt. „Wir wollen mit unserer Info-Veranstaltung zur Debatte über das Thema aufrufen, aber niemanden in Verruf bringen“, stellt Jürgen Eilers von der Stadt Papenburg klar. „Darum kann man ab 12 Uhr einfach jeder vorbei schauen und mit uns ins Gespräch kommen.“ Der Präventionstag wird von der Arbeitsgruppe „Häusliche Gewalt“ des Kriminalpräventionsvereins (KPV) Papenburg organisiert. Zum Programm gehören Vorträge, Theateraufführungen, ein eigens komponierter Song zum Thema und eine Interviewreihe. Der Präventionstag dauert von 12 bis ca. 16.30 Uhr.