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Einigung bei Papenburger Seeschleuse

Nach langen und intensiven Verhandlungen haben sich die Stadt Papenburg, der Landkreis Emsland und die Hafenwirtschaft gemeinsam mit dem Land Niedersachsen bei der Papenburger Schleuse auf einen „Neubau im Bestand“ geeinigt. Staatssekretärin Daniela Behrens vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Landrat Reinhard Winter sowie Papenburgs Bürgermeister Jan Peter Bechtluft präsentierten am Mittwoch (22. Juli) an der Papenburger Seeschleuse die Ergebnisse der Gespräche der Öffentlichkeit. 

Verkehrsstaatssekretärin Daniela Behrens sagte dazu am Mittwoch: „Der Landesregierung ist die Bedeutung des Hafenstandortes Papenburg für die gesamte Region bewusst. Insofern haben wir gemeinsam mit der Stadt Papenburg und der gesamten Region ein tragfähiges Konzept erarbeitet, um zur Sicherung des Standortes beizutragen und werden die Sanierung der Schleuse mit acht Millionen Euro unterstützen.“

 

Gesamtkosten von 20 Millionen Euro

„Dass wir uns nun auf einen guten und tragfähigen Kompromiss verständigt haben, zeigt, dass die Verhandlungen von allen Seiten konstruktiv geführt wurden und von dem Ziel geleitet waren, eine Lösung zu finden, die funktioniert“, sagte Winter. Der Papenburger Hafen sei als international anerkannter Schiffbau- und Umschlagshafen von großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt und die Region Emsland. „Es ist nicht die Neubau-Lösung, die wir vorgeschlagen hatten. Aber mit der neuen Planung werden wir unsere alte Schleusenanlage komplett modernisieren, und zwar mit minimalen Sperrzeiten“, sagte Bechtluft. „Mit diesem ,Plan B´, der nun in gemeinsamer Zusammenarbeit aller Akteure übereinstimmend entwickelt wurde, handeln wir zum Wohle des Hafens, der dort ansässigen Betriebe und vor allem der Stadt“, so Bechtluft weiter. 

Die nun gefundene Lösung sieht vor, dass jeweils vor das Außen- und Binnenhaupt komplett neue Schleusentore gesetzt werden. Begonnen werden soll mit der Investitionsstufe I am Außenhaupt. Das Land Niedersachsen stellt bei Gesamtkosten von rund 20 Mio. Euro, die für das erste Tor in Investitionsstufe I veranschlagt werden, acht Millionen Euro zur Verfügung. Landkreis und Stadt tragen Kosten in Höhe von jeweils sechs Millionen Euro. „Mit acht Millionen Euro für die erste Investitionsstufe kommt das Land uns sehr entgegen. Auf diese Unterstützung können wir aufbauen“, betonte Winter. Er hoffe auch auf ein künftiges Engagement der Landesregierung bei der weiteren Sanierung der Seeschleuse. „Perspektivisch brauchen wir auch bei den Modulen II und III die tatkräftige Mithilfe des Landes“, machte der Landrat deutlich.

 

Zukunft des Papenburger Hafens wichtig

Zum Tragen gekommen war diese „kleinere“ Variante eines Neubaus, nachdem das Land Niedersachsen deutlich gemacht hatte, dass 35 bis 40 Millionen Euro zur Unterstützung eines Neubaus der Schleuse an anderer Stelle nicht bereitgestellt werden können. Dieser zunächst diskutierte Entwurf hätte insgesamt rund 72 Millionen Euro gekostet. 

„Entscheidend ist für uns nun, dass wir auf diese Weise die Schleuse für den Seehafen sichern und zwei gänzlich neue Tore, neue Schleusentechnik und neue Torfundamente erhalten“, sagte Bechtluft. Die Unterteilung in drei Investitionsstufen mache zudem den unmittelbaren Start der Arbeiten möglich. „Wir werden die Landesbeteiligung für die Investitionsstufen II und III erneut einwerben müssen, sind uns aber sicher, dass auch in Zukunft in Hannover die Bedeutung des Papenburger Seehafens für die gesamte Region anerkannt wird“, so Winter abschließend.