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„Freue mich auf Herausforderungen“ - Rautenberg neuer Stadtbaurat

Der neue Stadtbaurat der Stadt Papenburg heißt Jürgen Rautenberg.

Deutlich fiel am Mittwochnachmittag die Wahl des neuen Stadtbaurats in Papenburg aus. Mit 36 Ja zu 3 Nein-Stimmen wurde Jürgen Rautenberg an die Spitze des Baudezernates der Stadtverwaltung gewählt. Der 51-jährige Diplom-Ingenieur hatte sich gegen rund 30 Bewerber durchgesetzt und tritt die Nachfolge von Dirk Landeck an, der zum Jahresende aus dem Dienst der Stadt Papenburg ausscheidet. Im Interview erläutert Rautenberg, warum gerade Papenburg für ihn ein spannender Ort zum Leben und Arbeiten ist.

 

Frage: Als neuer Stadtbaurat in Papenburg beginnt ab dem 1. Februar für Sie ein neues Kapitel in Ihrem Berufsleben. Wieso freuen Sie sich darauf?
Rautenberg: An der neuen Aufgabe in Papenburg reizt mich besonders, hier verantwortungsvoll viel für die Menschen, die Stadtentwicklung und die Umwelt erreichen zu können. Die Größe der Stadt erlaubt es, sehr nah an den Bürgern zu sein. Ich freue mich schon auf die verschiedenen Gespräche, um mich mit der Öffentlichkeit und den Unternehmen, der Politik und den Kollegen auszutauschen. Miteinander können am besten sehr gute Ergebnisse für das städtische Gemeinwesen erreicht werden. In größeren Kommunen und Ballungsgebieten, wo Einzelinteressen oft eine größere Rolle spielen, kommt es eher zur gegenseitigen Blockade. Dann geht gar nichts mehr.

 

Frage: Was sind denn solche Projekte, auf die Sie sich freuen?
Rautenberg: Neben der weiteren Gewerbe- und Zentrenentwicklung in Papenburg sowie einem bedarfsgerechten Wohnungsbau in Übereinstimmung mit der Bevölkerungsentwicklung zählen hierzu die kommunalen Einrichtungen und Gebäude. Hervorzuheben ist dabei der geplante Neubau des Bauhofes sowie die Sanierung und Erweiterung der Mittelkanalschule. Bereits aus meinen früheren Tätigkeiten bringe ich Erfahrungen mit, die ich jetzt für Papenburg einbringen kann. Unter anderem beim Neubau von Bauhof und Feuerwache in Haan (Nordrhein-Westfalen), beim Teilneubau des Rathauses in Ratingen war ich jeweils städtebaulich-planerisch verantwortlich. Auch hier gab es in allen Fällen baubegleitende Kommissionen, wie sie auch in Papenburg für den neuen Bauhof installiert wird. Damit können die politischen Entscheidungsträger optimal eingebunden und frühzeitig umfassend informiert werden.

 

Frage: Welchen Eindruck haben Sie denn von der politischen Landschaft in Papenburg nach den Gesprächen mit den Ratsmitgliedern in den Vorstellungsgesprächen?
Rautenberg: Den Vorstellungsprozess mit den Ratsmitgliedern aus sechs unterschiedlichen Parteien und mit der Verwaltung habe ich stets als sehr sachlich empfunden. Mein Eindruck war, dass alle, die teilnahmen, sich neuen Entwicklungen und Aufgabenstellungen gegenüber sehr offen und engagiert zeigen. Diese Atmosphäre wird uns in Papenburg sicherlich helfen, die großen Aufgaben in den kommenden Jahren zügig anzugehen. Mir ist wichtig, dem Rat in allen Sachfragen zum Planen und Bauen überzeugende und mehrheitsfähige Lösungen, Vorschläge und, soweit gegeben, Alternativen vorzulegen. So können die richtigen Entscheidungen vom Rat getroffen werden.

 

Frage: Womit Sie bislang ja noch gar nicht zu tun hatten, ist der Hafenbetrieb und der anstehende Bau einer Seeschleuse. Wie schätzen Sie diese neuen Aufgaben ein?Rautenberg: Das Thema „Wasser“ ist sicherlich neu. Das ist gewiss eine Herausforderung. Es ist auch einer der Reize für mich an der neuen Aufgabe in Papenburg und an Papenburg selber. Ich bin schon gespannt darauf, mich im Team mit den Kollegen zu den konkreten Aufgabenstellungen bei Hafen, Wasserwirtschaft und Schleuse einzuarbeiten. Auch hier gilt, dass solche Millionenprojekte, genauso wie die anderen großen Vorhaben, nur gemeinschaftlich auf die Beine gestellt werden können. Alleine geht man sprichwörtlich unter. Teamarbeit ist daher ein Schlüssel für eine projektbezogene, ergebnisorientierte und erfolgreiche Arbeit innerhalb des Baudezernates.

 

Frage: Was werden denn Ihre ersten Amtshandlungen sein, wenn Sie das Büro im Rathaus bezogen haben?
Rautenberg: Zuerst geht es darum, die Menschen kennenzulernen, mit denen ich in den kommenden Jahren zusammenarbeiten werde. Über die Menschen führt der Weg zu den Aufgabenstellungen, Zielen und Projekten. Das beginnt sicherlich mit dem eigenen Team im Baudezernat und allen Kolleginnen und Kollegen. Das gilt natürlich in gleichem Maße für die Vertreter aus der Politik und die Partner des Rathauses. Zudem werde ich mich bereits jetzt in die wichtigen Papenburger Vorhaben und Planungen vertieft einarbeiten, um von Anfang an im Stoff zu sein.

 

Frage: Worauf freuen Sie sich denn im privaten Kontext besonders, wenn Sie nach Papenburg ziehen?
Rautenberg: Papenburg ist als Stadt für den Radtourismus bekannt. So werden meine Frau und ich in der Freizeit die Wanderschuhe aus dem Bergischen Land meistens zur Seite stellen und für längere Touren aufs Fahrrad umsteigen. In Papenburg und seinem Hafen, seinen Ortschaften und der Umgebung gibt es viel für uns zu erkunden, auch die Vielzahl an touristischen und gastronomischen Angeboten. Wir sind jedenfalls schon sehr gespannt auf unseren neuen Lebensmittelpunkt, der für viele Menschen ein Ziel im Urlaub ist.

 

Frage: Sie können sich Papenburg also bereits gut als neue Heimat vorstellen?
Rautenberg: Auf jeden Fall. Neben dem Flair der Fehnsiedlung gefallen mir die Weite und Fläche von Landschaft, Natur und Grün. Nach den vergangenen Berufsjahren im Ballungsraum, wo es fast nur noch „Grün-Korridore“ gibt, ist das ein großer und angenehmer Kontrast. Und dabei hat Papenburg sonst alles an Ausstattung zu bieten. Diese Qualitäten auch weiterhin zu erhalten und fortzuentwickeln, wird auch meine beruflichen Aufgaben prägen, wenn es um die Vereinbarkeit von Siedlungsentwicklung und Naturschutz geht oder darum geht, eine gute Infrastruktur- und Handelsausstattung der Stadt zu sichern. Papenburg als die attraktive, lebenswerte und wirtschaftlich starke Stadt zu erhalten, ist mein Ziel.