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„Es könnte jede sein. Es sollte keine sein.“

Am Donnerstagnachmittag ist die Ausstellung „Die Hälfte des Himmels – 55 Frauen & Du“ im Foyer der Sparkasse Emsland eröffnet worden.

„Es könnte jede sein. Es sollte keine sein.“ Diese Worte nutzt die Kuratorin Annette Schiffmann bei der Ausstellungseröffnung zu „Die Hälfte des Himmels – 55 Frauen & Du“ im Foyer der Sparkasse Emsland am Papenburger Hauptkanal. Die Ausstellung nähert sich dem Thema Gewalt gegen Frau auf ungewöhnliche Weise, sie rückt die Frauen und ihre Stärken in den Mittelpunkt. Sie zeigt sie nicht als Opfer von Gewalt, sondern als ganze Menschen – mit Interessen, Wünschen, Verletzungen und Stolz. Vor Ort hat sich der Arbeitskreis Häusliche Gewalt, eine Untergruppe des Kriminalpräventionsvereins gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Papenburg, Andrea Kruse, dafür eingesetzt, die Ausstellung in Papenburg zu zeigen. Ziel ist es, der Statistik über häusliche Gewalt ein Gesicht zu geben. „Wir müssen den Blick abwenden vom Täter. Wir müssen den Blick schärfen für die Frauen“, sagt Papenburgs Bürgermeister Jan Peter Bechtluft im Rahmen der Ausstellungseröffnung.

Insgesamt sind 55 Hör-Interviews mit Frauen zwischen 16 und 92 Jahren geführt worden. Dabei wurden den Interviewpartnern fünf identische Fragen gestellt: Worauf sind Sie in Ihrem Leben stolz? Was ist für die das Schöne daran, eine Frau zu sein? Was haben Sie als Nachteil erlebt? Sind Sie jemals mit Gewalt in Berührung gekommen? Was wünschen Sie sich von der guten Fee, damit unsere Mädchen und Jungen in Würde leben können? Der Kuratorin der Ausstellung, Annette Schiffmann, ist ein Statement der Frauen dabei ganz besonders im Ohr geblieben: „Es hat über 50 Jahre gedauert, bis ich von einer Überlebenden endlich wieder zu einer Lebenden wurde.“

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. November im Foyer der Sparkasse aufgebaut und kann in folgenden Zeiten besucht werden: montags, mittwochs und freitags in der Zeit von 9 bis 16 Uhr, dienstags und donnerstags in der Zeit von 9 bis 18 Uhr.

Einen Flyer zur Ausstellung finden Sie hier.