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Bauausschuss für Sanierungsantrag der MZH Herbrum

Zu einer intensiven Diskussion kam es am Dienstagabend im Bauausschuss der Stadt Papenburg. Der Grund war einmal mehr die Zukunft der Mehrzweckhalle Herbrum.

Zur Zukunft der Mehrzweckhalle (MZH) Herbrum gab es am Dienstagabend eine intensive Debatte im Bau- und Umweltausschuss der Stadt Papenburg. Am Ende der rund eineinhalbstündigen Beratungen stimmte der Ausschuss mit knapper Mehrheit von 6 zu 5 für den Antrag für eine Vollsanierung der Halle in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro. Der Antrag auf eine Zweidrittelförderung durch das Städtebauförderprogramm soll noch am morgigen Mittwoch eingereicht werden. 

 

"Bedeutung der MZH hat sich gewandelt"

Die Diskussion startete mit der Vorstellung der Optionen einer Sanierung durch Stadtbaurat Jürgen Rautenberg, für die möglicherweise Fördergelder eingeworben werden könnten. Dieser Präsentation und den Beratungen vorausgegangen war ein Moderationsprozess mit der Herbrumer Dorfgemeinschaft. Bürgermeister Jan Peter Bechltuft betonte in der Diskussion, dass die Bedeutung der MZH Herbrum sich in den vergangenen Jahrzehnten reduziert habe. Hätten früher noch große Betriebsfeste oder auch der Betriebssport der Stadtverwaltung in Herbrum stattgefunden, sei das heute nicht mehr so. Am Ende würden die Argumente für einen Abriss der Halle und Errichtung einer Sportanlage für den Außensport überwiegen.

 

CDU für Abriss der Halle

Die CDU machte im Ausschuss deutlich, dass für sie eine millionenschwere Sanierung der gesamten Halle nicht in Frage komme. Pascal Albers machte für seine Fraktion deutlich, dass eine solche Halle in Herbrum vor dem Hintergrund der Gerechtigkeit in der Gesamtstadt nicht zu rechtfertigen sei. Großer Kritikpunkt sei dabei, so Albers, dass sowohl die Investition in die Halle von rund 2,4 Millionen Euro und auch die weiterhin auftretenden Betriebskosten deutlich zu hoch seien. Stattdessen solle man einen aussichtsreichen Antrag für einen neuen Dorfgemeinschaftsplatz stellen, der einen Abriss der Halle beinhalte.

 

Erinnerung an Ratsbeschluss 2013

Markus Schepers hob für die FDP-Fraktion hervor, dass er sich an den Ratsbeschluss aus dem Jahr 2013 gebunden fühle. Herbrum brauche diese Halle und er sehe die Stadt in der Pflicht, die MZH zu erhalten. Darum werde die FDP für die kostenintensive Variante der Vollsanierung stimmen. Jürgen Broer sprach sich für die SPD-Fraktion dafür aus, dass die MZH in Herbrum als Wahrzeichen anzuerkennen. Darum könne man dieses Stück „Stadtgeschichte“ nicht so einfach abreißen. Er verwies zudem auf den Ratsbeschluss aus dem Jahr 2013, bei dem eine Sanierung der Halle verabschiedet worden war. Allerdings komme man mit der bisherigen Summe von 500.000 Euro nicht hin. Dies müsse entsprechend korrigiert werden.

 

Hohe Kosten betont 

Die Ratsfraktion der Grünen machte deutlich, dass eine Entscheidung in dieser Frage sehr schwer sei, betonte Knut Glöckner. Dass die Stadt an bestimmten Stellen sparen müsse, sei nötig. Allerdings könne man auch die Wünsche der Herbrumer sehr gut verstehen. Für eine vollständige Sanierung der Halle sprach sich mit Gerhard Schipmann das UBF aus. Grundlage des Ratsbeschlusses vor vier Jahren sei aber auch ein anderer Kostenrahmen gewesen. Mit so hohen Kosten hatte damals niemand rechnen können. Schipman plädierte dafür, dass man noch warten solle und die Halle nicht sofort abbrechen sollte. Die UWG legte den Fokus ebenfalls auf die Kosten. Norbert Kramer betonte für seine Fraktion, dass die Kosten für eine Sanierung mit rund 2,4 Millionen Euro deutlich zu hoch seien. 2013 hatte der Rat sich für die Sanierung nicht vor dem Hintergrund dieser hohen Kosten ausgesprochen.

 

Vereine fordern Vollsanierung

Nach den Äußerungen der Fraktionen wurde die Sitzung unterbrochen, um auch den anwesenden Herbrumer Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern. Für den SV Herbrum meldete sich der Vereinsvorsitzende Hermann Terhorst zu Wort. Er betonte, dass für die Dorfgemeinschaft nur eine kombinierte Nutzung der Halle für den Sport und für Veranstaltungen in Frage komme.  Es müsse dafür auch eine Lösung geben, so Terhorst weiter. Auch der Vorsitzende der Schützenbruderschaft Herbrum, Michael Niehaus, machte deutlich, dass ein Abriss der MZH nicht akzeptabel sei. Zudem bezweifelte Niehaus, ob die Gesamtkosten von über 2,4 Millionen Euro in Herbrum tatsächlich so zum Tragen kommen würden. Ebenfalls äußerte er Kritik in Richtung der Verwaltung, die mit ihren Vorschlägen versuche, die Herbrumer Dorfgemeinschaft zu spalten.