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„Mittlerweile feiert fast die ganze Stadt mit“ – 30 Jahre Internationales Fest

Auf viele Besucher hoffen die Organisatoren des Internationalen Festes auch in diesem Jahr. Es ist die mittlerweile 30. Auflage der beliebten Veranstaltung.

„Gestartet sind wir mit 20 bis 30 Leuten, heute sind allein bei der Organisation fast 50 Gruppen dabei. Das ist schon eine tolle Entwicklung“, erinnert sich Udo Ockenga von der Kirchengemeinde St. Josef im Vosseberg. „Vor 30 Jahren haben wir das Internationale Fest auf Initiative von Pastor Gerrit Weusthof ins Leben gerufen. Und mittlerweile feiert fast die ganze Stadt mit“, so Ockenga.

Er selbst ist der dienstälteste Ehrenamtliche im großen Rund der Organisatoren, die an diesem Dienstagabend im Gebäude des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Papenburg zusammengekommen sind. „Ich mache seit der Gründung mit und es macht mir jedes Jahr großen Spaß“, sagt Ockenga. Doch auch den anderen, rund 40, Mitgliedern verschiedener Gruppen, Vereine und Einrichtungen merkt man an, dass die Vorfreude schon groß ist auf das 30. Internationale Fest in Papenburg. Es findet in diesem Jahr am 19. August auf dem Forum Alte Werft statt.

 

"Internationalität in Papenburg"

Während die Gespräche zwischen den einzelnen Ehrenamtlichen noch laufen, erklärt Helen Wessels, was die Faszination dieses Festes ausmacht. Die DRK-Bereichsleiterin „Migration“ leitet die Gruppe der ehrenamtlichen Organisatoren bereits seit vielen Jahren. „Es ist das Zusammentreffen verschiedener Kulturen, Nationalitäten und Religionen. Beim Internationalen Fest hört man 20 oder 30 verschiedene Sprachen, es gibt Essen aus aller Herren Länder und Einblicke in fremde Bräuche, Musik oder Umgangsformen. Das alles würde man sonst nur in einer Großstadt finden, es gibt diese Internationalität aber auch in Papenburg.“ Darum gebe es auch von Jahr zu Jahr mehr Besucher beim Internationalen Fest, so Wessels. „Auch die Papenburger sind einfach neugierig auf fremde Länder und Kulturen. Das hat diese Stadt eigentlich schon immer ausgemacht.“

 

"Gelebte Völkerverständigung"

Die Gruppe der Organisatoren unterhält sich unterdessen über die Anbringung von Stromanschlüssen, die Aufstellung der Buden und wie die Musik für die Auftritte mitgebracht werden soll. Es sind viele junge Menschen dabei, auch einige ältere. Man hört verschiedene Sprachen im Raum. „Alleine hier am Organisationstisch sitzen bestimmt mehr als 20 Nationalitäten“, schätzt auch Franz-Josef Lensker. Der Leiter der Johannesburg aus Surwold ist zum ersten Mal dabei. „Wir beteiligen uns in diesem Jahr auch am Internationalen Fest, weil unser Projekt ,Mit Sicherheit gut ankommen‘ am gleichen Wochenende auch auf dem Forum Alte Werft stattfindet.“ Da liege es nahe, beides miteinander zu verbinden. „Es gibt auch ja nicht wenige Menschen, die durch eine Flucht nach Papenburg gekommen sind. Auf die Schicksale dieser Menschen wollen wir mit unserem Projekt ,Mit Sicherheit gut ankommen‘ hinweisen.“ Er selbst sei ganz begeistert von dem Engagement und der Selbstverständlichkeit, mit der alle Beteiligten hier zusammenarbeiten. „So sieht gelebte Völkerverständigung aus. Das ist doch wirklich toll.“

 

"Man kommt schnell ins Gespräch"

Das sieht auch Felix Ike so. Der gebürtige Nigerianer gehört zum Stamm der Igbo und ist auch Mitglied eines gleichnamigen Vereins aus dem ostfriesischen Aurich. „Wir machen seit einigen Jahren beim Internationalen Fest hier in Papenburg mit und stellen Land und Leute aus Nigeria vor. Dabei geht es um traditionelle Kleidung, Lebensart und natürlich ums Essen.“ Gerade mit kleinen Speisen könne man die Menschen gut für ein Land begeistern, sagt Ike. „Wir haben festgestellt, dass die Besucher beim Internationalen Fest gerne diese für sie ungewöhnlichen Sachen probieren. So kommt man schnell ins Gespräch. Wir freuen uns schon sehr auf die diesjährige Auflage.“

 

"Es ist immer eine super Stimmung"

Mittlerweile hat sich der Raum „Berlin“ im DRK-Heim an der Rathausstraße etwas geleert. Die meisten organisatorischen Fragen sind an diesem Abend geklärt, alle Freiwilligen haben sich noch einmal in die Liste der Ansprechpartner eingetragen und zwischen zahlreichen Helfern haben sich noch Einzelgespräche entwickelt. „Wir sind alles tolerante Menschen und darum machen wir auch alle beim Internationalen Fest mit. Es ist doch toll, wenn so viele unterschiedliche Leute zusammenkommen, feiern, essen und tanzen“, sagt Elena Miller. Sie ist Mitglied bei der Tanzgruppe „Russische Welle“ und tritt seit vielen Jahren beim Internationalen Fest auf. „Es ist immer eine super Stimmung. Dabei war es auch egal, welches Wetter wir hatten. Das wird auch in diesem Jahr wieder so sein. Es wäre aber natürlich schön, wenn wir dennoch viel Sonne und sommerliche Temperaturen haben. Wir freuen uns auf jeden Fall schon riesig und hoffen auf viele Besucher.“