Mit den Fotografien von Sigrid Neubert findet erstmals eine Ausstellung den Weg in das Gut Altenkamp, die einen umfassenden Blick auf die Deutsche Nachkriegsarchitektur ermöglich. „Die Fotografin Sigrid Neubert hat Maßstäbe in der Natur- und Architekturfotografie gesetzt. Vor allem der Kontrast und das Zusammenspiel der beiden Dimensionen zeichnen ihre Bilder aus.“ Bemerkenswert dabei ist, dass Neubert, die im vergangenen Jahr im Alter von 91 Jahren gestorben ist, nahezu alle Bilder in Schwarzweiß fotografiert und entwickelt hat. „Sie hat dabei eine spezielle Fotografie-Technik genutzt, die Glasplatten-Fotografie. Das verleiht den Bildern nicht nur eine zeitlose Optik sondern durch die besondere Körnung und die Intensität der unterschiedlichen Belichtungen entsteht ein bleibender Eindruck“, führt Malorny weiter aus. 

Doch nicht nur das Werk von Sigrid Neubert wird im Gut Altenkamp die Besucher beeindrucken, ist sich der Fachbereichsleiter Museen und Soziokultur sicher. „Auch die Vita von Sigrid Neubert ist wirklich imponierend. In den 50er Jahren legte sie ihre Fotografie-Meisterprüfung in der bayerischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München ab. Als Frau war sie damals eine Exotin in der Fotografen-Gilde“, erklärt Marco Malorny. Sie hat sich dann in den 60er und 70er Jahren zur führenden Architekturfotografin in Deutschland entwickelt. „Unvergessen sind ihre Aufnahmen des BMW-Hochhauses oder des Hypo-Hochhauses in München sowie ihre Bilder des Nymphenburger Schlossparks.“ Alle diese und noch viele weitere spannende und ausdrucksstarke Bilder kann man vom 12. März bis zum 5. Mai im städtischen Ausstellungszentrum Gut Altenkamp in Aschendorf sehen. Der Eintritt kostet 5 Euro.