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Askendörper Pennlicker enthüllt

Im Rahmen der gestrigen konstituierenden Sitzung des Aschendorfer Ortsrates enthüllte die Ortsbürgermeisterin Marion Terhalle (FDP) gemeinsam mit den Ortsratsmitgliedern sowie der Bürgermeisterin Vanessa Gattung (SPD) ein Denkmal für den sogenannten Aschendorfer Pennlicker.

Gemeinsam enthüllten (v.l.) die zweite stellv. Ortsbürgermeisterin Maria Schmock gen. Ohr (SPD), Frank Brelage (CDU), erster stellv. Ortsbürgermeister und Ortsbürgermeisterin Mari-on Terhalle (FDP) das Denkmal auf dem Aschendorfer Marktplatz.

Die Skulptur stellt einen typischen Verwaltungsbeamten mit Ärmelschoner dar, der früher vor dem Schreiben die Bleistiftspitze anleckte. „Die Skulptur verweist auf die wechselvolle Geschichte Aschendorfs“, erklärt Ortsbürgermeisterin Terhalle.

„Aschendorf hatte über viele Jahrhunderte für das nördliche Emsland die kirchliche und verwaltungsmäßige Zentralitätsfunktion“, erläutert Gerd Harpel, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins Aschendorf (Ems) e.V. und Mitglied des Ortsrats. So war der heutige Papenburger Stadtteil bis in die späte Neuzeit zentraler Gerichtsort und Amtssitz des emsländischen Drosten. Noch bis in die 1960er Jahren waren viele Behörden und Ämter wie das Landratsamt und die Kreisverwaltung dort ansässig. So nimmt es nicht wunder, dass aufgrund der vielen ansässigen Behörden und Ämter mit den entsprechenden Angestellten und Beamten die Bewohner, der umliegenden ländlichen Gemeinden, die Aschendorfer Bürger neckisch als Pennlicker bezeichneten.

„Im nördlichen Emsland war es in früheren Zeiten üblich, dass sich Bewohner von Nachbargemeinden sich gegenseitig mit typischen Attributen bezeichneten“, führt Gerd Harpel aus. Diese Neckbezeichnungen sind nicht abwertend gemeint, sondern werden mit einem Augenzwinkern erzählt. „Die Figur des Pennlickers ist auch mit einer gewissen Selbstironie verbunden. Aber sie soll auch ein Signal sein, dass wir nicht nur zurück, sondern nach vorne schauen sollen“, so Marion Terhalle. „Unsere politische Verantwortung ist es im Rahmen unserer Möglichkeiten zu gestalten, dabei die Geschichte aber nicht zu vergessen, denn aus der Geschichte kann man vieles Lernen und viele Zusammenhänge in unserer Zeit kann man nur verstehen, wenn man unsere Geschichte kennt.“