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Papenburg setzt sich für Neubau der Friesenbrücke ein

„Für Papenburg und die Betriebe in unserem See- und Binnenhafen ist nur ein moderner Neubau der Friesenbrücke eine zukunftsfähige Lösung“, sagte Papenburgs Bürgermeister Jan Peter Bechtluft am Donnerstag. In zwei Tagen jährt sich die Kollision der „Ems-Moon“ mit der Friesenbrücke bei Weener zum ersten Mal. Mittlerweile geht die Entscheidung über lediglich eine Reparatur oder einen modernen Neubau in die heiße Phase.

„Die Ems ist eine Bundeswasserstraße und die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs muss auf dieser Transportschlagader gesichert sein. Das geht nicht, wenn man eine Brücke wie vor 100 Jahren wiederherstellt“, betont Bechtluft. Gerade vor dem Hintergrund der Millionen-Beträge, die die Baumaßnahme kosten wird, sei es dringend geboten, „die modernen Standards von Durchfahrtsbreiten auch bei dieser Brücke nun umzusetzen“. Denn immerhin sei eine lichte Durchfahrtsbreite von 56 Metern sowohl der Standard beim Emssperrwerk wie bei der Jann-Berghaus-Brücke.

 

"Gespräche der Task-Force richtig und wichtig"

„Der Papenburger Hafen bietet insgesamt mehr als 5000 direkt Beschäftigen und ihren Familien einen sicheren Arbeitsplatz“, sagt Jan Peter Bechtluft. „Rund die Hälfte dieser Arbeitnehmer wohnt in Papenburg oder dem nördlichen Emsland. Die andere Hälfte wohnt im südlichen Ostfriesland, hauptsächlich in der Stadt Weener und der Gemeinde Westoverledingen.“ Es sei daher im Interesse aller Beteiligten, die Friesenbrücke fit zu machen für die kommenden Jahrzehnte. „Denn nur wenn der Verkehr auf der Ems reibungslos fließen kann, ist die Wirtschaftskraft der gesamten Region entlang der Ems-Achse gesichert.“ Darum seien auch die Gespräche der Task-Force richtig und wichtig. „Hier sitzen alle Betroffenen in der Region mit am Tisch und können so gegenüber der Deutschen Bahn eindeutig formulieren, welche Anforderungen an eine moderne Infrastruktur gestellt werden müssen“, sagt Papenburgs Bürgermeister.

 

Mit alter Brücke keine kraftvolle Entwicklung

„Die Stadt Papenburg will in den kommenden Jahrzehnten insgesamt mehr als 100 Millionen Euro für die Infrastruktur in und rund um den Hafen in die Hand nehmen – davon alleine rund 60 Millionen Euro wird der schrittweise Neubau der Seeschleuse kosten“, betont Bechtluft. Diese Investitionen in die wirtschaftliche Zukunft der Stadt seien notwendig, „wenn Papenburg und die ganze Region weiterhin vom starken Wirtschaftswachstum im maritimen Bereich profitieren will“. Allerdings stünden auch diese Vorhaben in Frage, wenn die Ems weiterhin durch eine zwar wiederhergestellte, aber alte Friesenbrücke auch in den kommenden Jahrzehnten limitiert werde. „Wenn wir jetzt den Brückenzustand aus dem Kaiserreich und der Weimarer Republik für das 21. Jahrhundert zementieren, kann es keine kraftvolle weitere Entwicklung der maritimen Wirtschaft in der Region geben.“